Nina Kluth, die an der Kunsthochschule in Hamburg bei Olav Chrisopher Jenssen und Werner Büttner studierte, folgt einer abstrakt ausgerichteten, dynamisch-spontanen Malerei. Sie steht damit in der Tradition der informellen Malerei, die zu den Sammlungsschwerpunkten der Neuen Galerie gehört. Nina Kluths Malerei ist ein überzeugender Beweis wachsender Auseinandersetzung mit malerischen Ausdrucksformen, die sich immer mehr neben Fotografie, Video und Installation behaupten.
Außerdem bildet die Malerei von Nina Kluth ein anschauliches Gegengewicht zur derzeit hochgeschätzten Gruppe um den Maler Neo Rauch. Dabei sind die Verfahren der Bildentstehung durchaus vergleichbar. Beide Positionen arbeiten mit Collageprinzipien, die sich leicht aus Filmschnitten/Videos ableiten lassen. Die Gruppe um Neo Rauch gestaltet die Bilder aus surrealen, figurativ-erzählerischen, häufig auch „propagandistischen“ Details, während die Position von Nina Kluth bewusst von Stimmungen getragene Qualitäten einsetzt. Dabei beherrscht auch Nina Kluth das wirkungsvolle Repertoire wechelnder Räumlichkeiten und Überschneidungen mit variantenreichem Farbauftrag.
Marianne Heinz,
anlässlich der Ausstellung Neuerwerbungen 2004
für die Neue Galerie Staatliche Museen Kassel